Tigermücke – ein neuer Lästling

25.05.2023 | Die Tigermücke, eigentlich ein schönes Exemplar, zeichnet sich insbesondere durch zwei eindeutige Merkmale aus: ein weißer Strich zieht sich mittig über Kopf und Rücken; das letzte Glied vom Bein ist weiß.

Nach aktuellem Stand ist ein Stich der Asiatischen Tigermücke in Hessen kein Grund zur Beunruhigung. Die Asiatische Tigermücke sowie die entsprechenden Krankheitserreger kommen in Hessen bislang nicht häufig vor. Allerdings handelt es sich gleichzeitig um tagaktive, äußerst penetrante Lästlinge, so dass in der Nähe von Brutstätten tagsüber kein/ kaum ein Aufenthalt im Freien möglich ist, wenn sich einmal eine Population angesiedelt hat.

Bis jetzt ist aus Hochheim nur ein bestätigter Fund auf einem privaten Grundstück bekannt. Dort wird vom Land dieses Jahr eine Falle aufgestellt und regelmäßig geprüft, ob weitere Tiere nachweisbar sind. Alle können dazu beitragen, dass es bei diesem einen Fund bleibt.

Die Vorbeugung einer Population ist durch wenige, präventive Maßnahmen möglich:

-       Entfernen unnötiger Brutstätten

-       Abdichten von Zugängen zu Wasser

-       Richtige Lagerung von z.B. umgedrehte Gartenstühlen und Planen), damit sich dort kein Wasser sammelt

Die Tigermücke mag keine Freiflächen, keine zugigen Plätze und bevorzugt stattdessen urbane Gebiete. Im Zeitraum Ende Mai/ Anfang Juni beginnt der Schlupf, die Tiere fliegen dann maximal 200 m weit und brüten dort erneut.

Ursprünglich waren die Brutstätten in beschatteten Baumhöhlen und Kleinstgewässern, dabei sind die Eier so klein, dass sie mit dem Auge kaum sichtbar sind. Für die urbanen Gebiete eignen sich daher als vergleichbare Brutstätten insbesondere: Abflüsse, Regentonnen, Blumenvasen, Blumentopfuntersetzer, Vogeltränken, alte Autoreifen, Planschbecken, verstopfte Dachrinnen, ungenutzte mit Wasser gefüllte Gießkannen und Eimer oder Wasser auf Abdeckplanen sowie jegliche Behälter, in denen sich Regenwasser ansammeln kann oder sich stehendes Wasser befindet.

Sofern sich trotz der präventiven Maßnahmen Wasser gesammelt haben sollte, kann dieses einfach ausgekippt werden, so dass die Eier vertrocknen. Bitte nicht in den Kanal kippen, da sich diese sonst verbreiten können.

Die Stadt bittet aber gleichzeitig ausdrücklich darum, nicht alle Wasserstellen in Gärten und auf Balkonen zu vernichten. Sie sind sehr wichtig für Vögel und Insekten. Daher die Bitte, diese teilweise zu erhalten. Stattdessen können zur Bekämpfung von Stechmücken biologische Mittel (Biozide) eingesetzt werden, wie zum Beispiel B.t.i. Der Wirkstoff, ein Eiweißkristall, wird aus dem namensgebenden Boden-Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis gewonnen. Dieses tötet gezielt Stechmückenlarven ab. B.t.i. gibt es in Tablettenform (z.B. Culinex Tab) zur Anwendung für Haus und Garten. Die Tabletten sind frei im Internet oder Fachhandel (Baumarkt, Gartencenter) erhältlich. Wir empfehlen den Einsatz von B.t.i. aber nur nach fachlicher Beratung, da B.t.i. auch schädlich gegen andere Zweiflügler-Arten wirkt.

Die genannten Stellen im Garten sind somit mit BTI zu behandeln, auch wenn die Flächen aktuell trocken gelegen sind. Da das BTI sich nach etwa 14 Tagen vollständig abgebaut hat, empfiehlt sich eine regelmäßige Anwendung.

Hinweis:

Tigermücken sind Schädlinge nach dem Infektionsschutzgesetz §§ 2 Nr. 12, 17 Abs. 2 und fallen somit unter die Schädlingsbekämpfungsverordnung. Demnach ist jeder für sein Grundstück verantwortlich, meldepflichtig und auch für die Bekämpfung verantwortlich. Alternativ könnte die Stadt schlimmsten Falls auch die Bekämpfung anordnen. Sinnvoll ist es, als Bewohnerin und Bewohner bzw. Grundstückseigentümerin und Grundstückseigentümer bitte aufmerksam hinsichtlich der präventiven Maßnahmen zu sein und informieren im Verdachtsfall die zuständige Stelle (ordnungsamt@hochheim.de) über Tigermücken auf dem Grundstück.